Freitag, 25. Juli 2014

Krimi: Der Ruf des Kuckucks von Robert Galbraith

Klappentext:
Als das berühmte Model Lula Landry von ihrem schneebedeckten Balkon im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod stürzt, steht für die ermittelnden Beamten schnell fest, dass es Selbstmord war. Der Fall scheint abgeschlossen. Doch Lulas Bruder hat Zweifel – ein Privatdetektiv soll für ihn die Wahrheit ans Licht bringen. Cormoran Strike hat in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen, mangels Aufträgen ist er außerdem finanziell am Ende. Der spektakuläre neue Fall ist seine Rettung, doch der Privatdetektiv ahnt nicht, was die Ermittlungen ihm abverlangen werden. Während Strike immer weiter eindringt in die Welt der Reichen und Schönen, fördert er Erschreckendes zutage und gerät selbst in große Gefahr.


Über diesen Krimi wurde im Vorfeld viel geschrieben als herauskam, dass "Robert Galbraith" nur ein Pseudonym für J.K. Rowling ist. Ich hätte das zwar lieber nicht gewusst, um das Buch neutral lesen zu können. Denn von "Ein plötzlicher Todesfall" war ich sehr enttäuscht - eine entsetzlich vulgäre Sprache, eine trostlose Handlung und viel zu viele Seiten. So wusste ich nicht recht, ob ich mir "Der Ruf des Kuckucks" antun sollte oder nicht. Doch da es bei Skoobe angeboten wird, konnte ich es also ohne Verlust lesen.

Und siehe da, es lohnte sich! Als ob "Ein plötzlicher Todesfall" von jemand anderem ist und "Der Ruf des Kuckucks von einer Autorin, die wirklich schreiben kann, so wie J.K. Rowling es ja bis auf die eine Ausnahme ja sehr gut kann.

Ein herrliches Ermittlergespann, Cormoran Strike und Robin Ellacott! Robin arbeitet in einer Zeitarbeitsagentur, sprich sie wird wochenweise an Büros etc. ausgeliehen. Diese Woche soll sie als Sektretärin in einer Detektei arbeiten. Dies erfährt sie aber erst als sie vor dem Haus steht - ihr geheimster Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen. 

Doch als sie Strike und sein Büro sieht, ist sie bereits wieder auf dem Boden der Tatsache. Sie merkt, dass es finanziell nicht gut aussieht für den Detektiv. Und sie somit wohl auch keine Chance hat, dort eine Festanstellung zu bekommen. Auch Strike hat ein Problem: er hat vergessen der Zeitarbeitsagentur abzusagen, da er kaum Geld hat um die Aushilfe zu bezahlen. Doch glücklicherweise kommt gerade ein neuer Auftrag rein…

Und nun gehts los: neben dem momentan schlecht laufenden Leben von Cormoran über den Zwiespalt von Robin gibt es 641 Seiten feinste Ermittlerarbeit! Jeder, aber auch wirklich jeder kommt als Mörder in Frage. 

Ganz am Anfang befürchtete ich, dass das Buch mit der Zeit einige Längen bekommt, aber das war glücklicherweise gar nicht so. Jede Zeugenaussage war interessant. Cormoran Strike gibt sich alle Mühe mit jedem der Verdächtigen persönlich zu sprechen. Ob sie die Wahrheit oder Lügen erzählen, Strike findet es heraus und durch noch so kleinste Details fügt er das Puzzle rund um den Tod von Lula Landry eindrücklich zusammen.

Das Buch spielt in London und weil ich gerade erneut wieder in Mayfair war, wollte ich natürlich wissen, wo genau Lula Landry gewohnt hat. Da wäre ich dann gerne vorbei spaziert. Doch Frau Rowling/Herr Galbraith hat einfach Strassen ins Quartier eingefügt, die eigentlich ganz woanders sind. Egal, man bekommt trotzdem einiges von London mit. 

Wer auf Action steht und Dialoge und Tages-Ablauf-Beschreibungen aus unterschiedlicher Sicht langweilig findet, liegt mit diesem Krimi absolut falsch. 

Fazit: Wer gute alte Detektivarbeit liebt und Sinn für (einige Leute nennen es: "unwichtige") Details hat (die aber unentbehrlich für die Auflösung eines guten Krimis sind) ist absolut richtig. 
5 Punkte.


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