Freitag, 11. Juli 2014

Süsses Gift und bittere Orangen von Eve Rudschies

Klappentext: 
Landshut im Advent 1541. Anna Lucretia, die uneheliche Tochter Herzog Ludwigs X., fiebert ihrer Heirat entgegen. Doch Unheimliches geschieht auf Burg Trausnitz: Ihr Verlobter entgeht knapp dem Tod, ein Bote stirbt auf mysteriöse Weise. Ihr Vater erkrankt an Diabetes, dem „süssen Fluss“, was einen Krieg der deutschen und italienischen Köche um die bessere Heilkost auslöst. Doch der Herzog weist bald Vergiftungserscheinungen auf. Wer steckt hinter den rätselhaften Ereignissen?




In rasantem Tempo wird von vielen seltsamen Geschehnissen erzählt: J.A. Widmanstetter erwacht plötzlich in der Löwengrube. Er schreit um Hilfe und wird gerettet. Wie kam es, dass er fast zum Löwenfutter wurde? 

Kurz danach stirbt ein Bote. Herzog Ludwig X. bricht seit Neuestem plötzlich öfters zusammen und Ärzte, Köche und Baumeister streiten munter weiter. Einzig Anna Lucretia scheint einen klaren Kopf zu bewahren und kommt den vielen Intrigen auf die Spur.

Endlich mal wieder ein Buch mit einer Thematik, die vorher noch nie aufgenommen wurde. Die Auseinandersetzung mit der Zuckerkrankheit des Herzogs war sehr interessant. 

Nicht nur die Diskussionen darüber wie man Diabetes am besten heilt, sondern auch die Lebensmittel-Verteil-Hierarchie, wer am Hof wieviel und welches Essen bekommt: Isst der Herzog weniger fürstlich, bekommen am Schluss die Arbeiter fast nichts mehr zu essen. Deshalb waren einige Hofbewohner gar nicht begeistert davon, dass Annas Tante Sabina Ludwig zum Essen nach Paracelsus riet.  

Beim Lesen fühlte ich mich als Schatten von Anna Lucretia, es war als ob man jeden ihrer Schritte mitläuft. 

Am Ende des Buches gibt es einen Ausblick auf das weitere (wahre) Leben der Protagonisten samt einem Rezeptteil.

Fazit: Beste Unterhaltung und eine wahrlich vollgepackte Geschichte über das Essen im Mittelalter, Politik, Liebesgeplänkel, Eifersucht und vielem mehr. 
4 Punkte. 

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