Dienstag, 9. September 2014

Julie weiss, wo die Liebe wohnt von Gilles Legardinier

Klappentext:
Julie Tournelle hat schon viele verrückte Dinge in ihrem Leben getan. Doch als sie sich in das Namensschild ihres neuen Nachbarn verliebt, wirft sie endgültig jede Vernunft über Bord. Tagelang bezieht sie Posten hinter dem Türspion, um einen Blick auf den Unbekannten zu erhaschen. Dumm nur, dass er gerade dann auftaucht, als ihre Hand in seinem Briefkasten festklemmt. Doch Ricardo befreit sie nicht nur aus der misslichen Lage, sondern lädt sie sogar zum gemeinsamen Joggen ein. Julie weiß, sie sollte zugeben, dass sie nur in Notfällen läuft – wenn es brennt, oder ein kleiner böser Köter sie verfolgt – statt zu behaupten, sie sei begeisterte Langstreckenläuferin. Aber eigentlich ist doch in der Liebe alles erlaubt, oder?


Durch das farblich schöne Cover bin ich auf die tollen Bewertungen zum Buch gestossen. Nach einigen Monaten auf meiner Wunschliste hab ich es mir vor den Ferien dann doch noch gekauft. Das hätte ich lieber gelassen. 

Ich fand das Buch enttäuschend: Julie benimmt sich wie eine pubertierende 15-Jährige und nicht wie eine erwachsene Frau. Sich in einen Namen zu vergucken ist das eine, und das ist wohl vielen unter uns auch schon passiert. Aber Julie lässt nichts aus. Nicht nur einmal, nein, immer wieder wieder tritt sie in alle möglichen Fettnäpfchen und wechselt sogar den Beruf um "ihm" nahe zu sein. Das ist schon recht exzessiv.

Ich glaub, ich bin irgendwie zu alt für solch Teeniekram - und nein, ich hab nicht in der falschen Abteilung eingekauft: "Julie weiss wo die Liebe wohnt" ist kein Jugendbuch. Der Autor übertreibt und hat übersehen, dass er mit all den Aktionen übers Ziel geschossen ist.

Obwohl ich weiss, dass wenn Liebe in der Luft ist, Frauen wie Männer oft nicht mehr rationell funktionieren, sind mir Julies Massnahmen um Ricardo Patatras kennenzulernen und ihn für sich zu gewinnen, zu viel, zu anstrengend und zu überspannt.

Eigentlich geht es im Roman auch um das Leben in einem Quartier, wo man - wenn man vor Ort aufgewachsen ist - meistens alle und alles kennt und selbst auch erkannt wird. Dass bei soviel "Kontrolle" niemand Julie zur Seite nimmt, verwundert. 

Gut erzählt ist der Zusammenhalt im Quartier und vor allem die Geschichte mit Julies kranker Nachbarin fand ich sehr schön. Da ging es auch ganz ohne übertriebene rosarote Brille auf den Augen vor lauter Liebe. Davon hätte ich mir mehr gewünscht. 
3 Punkte. 

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